Neuer Klang im Oberstübchen

Die St. Andreas-Kirche war erst vor 15 Jahren eingeweiht worden, da bekam sie 1922 bereits das zweite Geläut.

Die Bronzeglocken von 1907 hatte die Gemeinde im Ersten Weltkrieg für Kriegszwecke abgeben müssen.  Das neue Geläut aus drei Gussstahlglocken vom „Bochumer Verein“ klingt bis heute vom Kirchturm.

Unsere Glocken läuten:

am Samstagabend um 18.00 Uhr den Sonntag ein (alle drei), sie läuten sonntags zum Hauptgottesdienst (alle drei), und zum Familiengottesdienst um 11.30 Uhr (eine, die mittlere), sie läuten dienstags und freitags zum Morgengebet (eine) sowie freitags zum Kindergottesdienst um 9.30 Uhr (eine), und es ertönt jeden Tag um 12.00 und 18.00 Uhr das Gebets- oder Vater-Unser-Läuten (eine). 

Läuten heißt: die Glocken werden geschwungen und von ihrem großen, innen hängenden Klöppel angeschlagen. Für die Uhrzeit werden die Glocken nicht geläutet, sondern „gebeiert“, von einem mechanischen Hammerwerk einzeln angeschlagen. Dabei markieren (nur von 7.00 bis 22.00 Uhr) die hohe Glocke die Viertelstunden und die mittlere Glocke die vollen Stunden.

So ist es seit vielen Jahrzehnten – eine öffentliche gemeinschaftsstiftende Kommunikation. Unsere Gussstahlglocken haben immer noch – was nicht selbstverständlich ist – einen guten, vollen Klang. Allerdings: der Anschlag könnte deutlich weicher, leiser und angenehmer tönen.

Das liegt daran, dass die Kirche von vielen Mauern, Straßen und Dachflächen umgeben ist, die den Schall hart reflektieren. Deswegen hat der Kirchengemeinderat nun Umbauten beschlossen, mit denen ein Glockenbauer die Glockenstube so verändern wird, dass der Glockenton etwas gedämpft, klangschöner und angenehmer wird.

Mit der Maßnahme kommt der Kirchengemeinderat auch Klagen von Nachbarn entgegen, der Glockenton sei zu laut. Andere aus der Nachbarschaft und dem Viertel haben uns angesprochen, der Uhrschlag würde ihnen fehlen, sie würden ihn sehr schätzen.

Wir hoffen jetzt, mit den Arbeiten einen guten Ton zu erzielen und auf einen zufriedenstellenden Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Interessen.