Zum Thema Israel – Klarstellung
Im September habe ich einen geistlichen Impuls für unseren Gemeindebrief (04/2025) geschrieben. Aussagen darin, die sich auf Krieg und Gewalt im Nahen Osten beziehen, konnten missverstanden werden. Das bedaure ich sehr.
Ich habe ausdrücken wollen, dass der Staat Israel und seine Bewohner Gewalt und Vernichtungswillen ausgesetzt sind, dass aber auch vom Staat Israel militärische Handlungen ausgingen, die Gewalt bedeuteten. Die jüngsten segensreichen Entwicklungen mit Blick auf dem Waffenstillstand und die Rückkehr der Geiseln waren damals übrigens noch nicht abzusehen.
Ich möchte klarstellen: „Israel soll sicher wohnen“ ist ein biblischer Grundsatz, der unbedingt gilt und selbstverständlich zuallererst für den Staat Israel. Das Selbstverteidigungsrecht Israels wollte und will ich in keiner Weise infrage stellen. Die Ziele und das Vorgehen der Hamas gegen Israel verurteile ich voll und ganz.
In keiner Weise darf Hass gegen Israel befördert oder toleriert werden. Aus dieser Überzeugung heraus pflegen wir seit vielen Jahren das mahnende Gedenken an die Verbrechen der Verfolgung von jüdischen Menschen im Viertel und an den Holocaust in unseren Gottesdiensten und z.B. bei Führungen und sorgen auch in diesem Jahr für Öffentlichkeitsarbeit für „Grindel leuchtet“ und begehen unseren Gottesdienst am 9. November zum Gedenktag der November-Pogrome.
Der geistliche Impuls hatte ein anderes Thema: Wie wir als Christen zu den biblischen Texten stehen, die zur christlichen und der jüdischen Tradition gehören, die Vertreibung und Gewalt rechtfertigen könnten. Und vor allem war das Thema: was die Kirche bleibend mit dem Judentum verbindet. Daher war die Hamas kein originäres Thema.
Mich haben letzte Woche erste Rückmeldungen aus der Leserschaft des Gemeindebriefes zu der missverständlichen Passage erreicht. Daraufhin haben wir den Gemeindebrief offline gestellt, um weitere Missverständnisse zu vermeiden und das weitere klärende Gespräch sowohl innerhalb der Nordkirche als auch innerhalb der Leserschaft des Gemeindebriefes zu suchen.
Ich bitte um Entschuldigung für die missverständliche Formulierung.
Pastor Dr. Kord Schoeler
21.10.2025